Brennesseljauche – leichte und ökologische Schädlingsbekämpfung und bester Dünger
Die Gartenzeit ist für viele von uns die schönste Zeit des Jahres. Die volle Blütenpracht entfaltet sich und gepflanztes Gemüse und Obst trägt Früchte. Leider wird die Stimmung in vielen Fällen durch lästige Mitesser oder Parasiten, wie beispielsweise Blattläuse, Schnecken oder Ameisen getrübt. Doch in der heutigen Zeit gibt es keinen Grund mehr, um in Panik zu verfallen. Gegen alle Schädlinge gibt es ein Gegenmittel. Die Jauche von Brennessel ist eines von diesen. Dabei ist es denkbar einfach, Brennesseljauche herzustellen. Wir zeigen wie es geht.
Warum sollte der Gärtner auf Jauche setzen?
Brennesseljauche ganz einfach selber herstellen
Um nicht nur den Parasiten den Kampf anzusagen, sondern auch der Umwelt was Gutes zu tun, sollte das Augenmerk auf eine Schädlingsbekämpfung liegen, die keine chemischen Zusätze vorzuweisen haben.
Die Brennnesseljauche steht dabei hoch im Kurs. Das liegt zum einen daran, da diese schon über Jahre hinweg ihre Arbeit zur Zufriedenheit der Gärtner erledigt. Zum anderen ist die Brennnessel-Jauche ein kostenloses und chemiefreies Bekämpfungsmittel, auch gegen Blattläuse an Rosen. Darüber hinaus können auch Zimmer- und Balkonpflanzen von dem Mittel profitieren.
Der beim Gärtner so beliebte Sud ist gleichzeitig ein sehr guter Dünger für die Pflanzen.
Wie setzt man Brennesseljauche an?
Der erste Schritt – die Brennesselernte
Der vielleicht größte Vorteil bei der Jauche ist, dass diese selbst produziert werden kann. Einzige Voraussetzung sind Brennessel, Wasser, ein Gefäß, eine Schere und Handschuhe. Damit geht es den Schädlingen an den Kragen. Hier findet man ein Überblick, welche Schädlinge im Garten häufig anzutreffen sind.
Um ein möglichst hohes Erfolgserlebnis zu haben, sollte die Nesseln frisch sein. Da Brennesseln fast überall wachsen, ist das kein Problem. Nach der Brennesselernte wird diese erst einmal mit der Gartenschere etwas klein gemacht.
Außerdem ist es wichtig, dass das Gefäß aus Kunststoff oder Holz besteht. Das liegt daran, weil diese Materialien keinen chemischen Prozess verursachen.
Wie wird aus Brennnesseln die Jauche?
Brennesseljauche herstellen – Wasser wird zur Brennnessel gegeben
Damit aus den Brennesseln Jauche entstehen kann, werden die Brennesseln in das Gefäß gegeben. Hierbei darauf achten, dass die Blüte der brennenden Pflanzen entfernt wird. Außerdem sollten große Pflanzen mit der Schere zerkleinert werden. Nach diesem Arbeitsschritt wird mit Wasser aufgefüllt. Um hierbei ebenfalls Kosten zu sparen und den Pflanzen keinen zusätzlichen Schaden zuzufügen, sollte auf Regenwasser zurückgegriffen werden.
Tipp: Steht der Kunststoffbehälter an einem warmen Standort, wird die Gärung beschleunigt!
Leitungswasser bedeutet, dass den Pflanzen Kalk zugefügt wird. Ein zu hoher Kalkgehalt wirkt sich negativ aus. Die Brennesseln müssen vollständig mit dem Wasser bedeckt sein. Der nächste Schritt besteht darin, das Gefäß mit einem Draht abzudecken und gegebenenfalls mit einem Stein zu beschweren.
Um den Gärungsprozess in Gang zu setzen, muss zum einen täglich die Kombination umgerührt werden und zum anderen, ist eine hohe Sonneneinstrahlung vom Vorteil.
Weil die Brennnesseljauche einen unangenehmen Geruch hervorrufen kann, besser etwas weiter hinten im Garten platzieren.
Um den Geruch zu neutralisieren, kann dem Gemisch auch etwas Steinmehl beigefügt werden. Die Jauche soll jetzt drei Wochen ziehen. Dann kann die Schädlingsbekämpfung auf natürliche Art beginnen.
Die 10 Schritte zur Herstellung der Brennesseljauche auf einem Blick
Die Jauche entsteht im Kunststoffeimer
- Gartenhandschuhe anziehen
- Brennnesseln sammeln
- Die Blüten von den Pflanzen entfernen
- Harte Stängel entfernen
- Die Brennesseln mit einer Schere klein schneiden
- Das Schnittgut wird in einem Kunststoffeimer mit Wasser ansetzen, dazu empfiehlt sich Regenwasser
- Gegen den Gestank kann Steinmehl / Urgesteinsmehl zugegeben werden
- Der Eimer wird abgedeckt
- Das Gemisch muss regelmäßig, am besten alle zwei Tage, umgerührt werden
- Innerhalb von zwei bis drei Wochen entsteht der fertige Sud. Fertig ist sie, wenn keine Gärungsbläschen mehr aufsteigen.
Anwendung – ein Kinderspiel: Wie verwendet man sie?
Damit letztendlich die Brennesseljauche seine Arbeit verrichten kann, muss die Jauche an die Pflanze.
- Um den Pflanzen keinen Schaden zuzufügen, muss vorher noch mit Wasser verdünnt werden. Die Faustregel hierbei heißt, größere Pflanzen benötigen eine höhere konzentrierte Menge.
- In der Regel wird die Jauche jetzt mit Wasser im Verhältnis 1:10 gemischt.
- Wenn die harten Stängel der Brennessel vor der Herstellung abgeschnitten wurden, ist der Sud ohne große Stücke und gut für ein Sprühgerät geeignet. Falls das nicht geschah, kann sie noch durch ein Tuch abgeseiht werden.
- Der verdünnte Sud – jetzt auch oft als Brennnesselbrühe benannt, kommt dann in eine normale Gartenspritze und die Arbeit kann beginnen.
- Dieser Arbeitsschritt wird so lange wiederholt, bis keine Schädlinge mehr erkennbar sind. Durch den lästigen Geruch ergreifen die Blattläuse relativ zeitnah die Flucht.
- Beim Auftragen ist es wichtig, dass das Gießen nicht bei strahlender Sonne durchgeführt wird. Denn die Verbrennungsgefahr des Blattwerkes ist gegeben.
- Ganz nebenbei bewirkt die Brennnesseljauche eine optimale Düngung des Bodens. Dazu wird der Sud mit einer Gießkanne an die Wurzeln der Pflanzen gegossen.
- Bis in den Oktober hinein kann die Jauche angesetzt und verwendet werden.
Wie wirkt der Brennesselsud?
Warum die Brennesseljauche jetzt gezielt Blattläuse verscheucht, ist schnell erklärt. Zum einen mögen die Blattläuse die feste Struktur der Blätter nicht mehr. Außerdem trägt die Säure der Brennessel dazu bei, dass die Schädlinge direkt unschädlich gemacht werden. Die überlebenden Blattläuse werden durch den Gestank in die Flucht geschlagen.
Video: Brennesseljauche herstellen, ansetzen – Unser Spezialrezept – Bester Dünger
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=K5DJUpjcvAI